Ein Vorschlag, die USA nach Einzugsgebietsgrenzen zu unterteilen (J.W. Powells Idee)
John Wesley Powell wird als der einarmige Veteran des Bürgerkriegs in Erinnerung behalten, der 1869 die erste offizielle Expedition durch den Grand Canyon leitete. Später wurde er ein führender Geologe und Vermesser des amerikanischen Westens. Im Jahr 1879 legte Powell dem Kongress einen Bericht vor, in dem er argumentierte, dass es unpraktisch sei, Staaten mit geraden Linien über den Westen zu ziehen. Er schlug stattdessen vor, dass Staaten um Einzugsgebiete organisiert werden sollten, die natürlichen Bereiche, in denen Regenfälle und Flüsse in dasselbe Becken fließen. Seine Argumentation war einfach: Im trockenen Westen wäre Wasser immer die am meisten begrenzte Ressource, und politische Grenzen, die den Flusssystemen folgen, würden eine kooperativere und nachhaltigere Nutzung fördern. Der Kongress wies seinen Vorschlag zurück. Politische und wirtschaftliche Zwänge begünstigten schnelle Landverkäufe und einfache rechteckige Grenzen. Das Ergebnis war ein Flickenteppich von Staaten, der oft die Realität des knappen Wassers ignorierte, und Konflikte über Flüsse und Wasserrechte bestehen seitdem fort. Die hier gezeigte Karte ist eine moderne Visualisierung, die 2013 vom Sonoran Institute erstellt wurde. Sie stellt sich vor, wie die gesamten Vereinigten Staaten aussehen könnten, wenn Powells Einzugsgebiets-Idee landesweit angewendet worden wäre. Es ist ein Gedankenexperiment, das hervorhebt, wie unterschiedlich die politische Geographie des Landes hätte sein können, wenn natürliche Ressourcen anstelle von geraden Linien seine Grenzen geleitet hätten.
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