🫴Künstler, die Sie kennen sollten: Harold Cohen Harold Cohen (1928–2016) wird weithin als Pionier der KI-Kunst anerkannt. Anfang der 1960er Jahre entwickelte er AARON, ein System, das autonom zeichnet und malt, indem es Regeln verwendet, die nachahmen, wie ein Künstler denkt: von Linien über Formen bis hin zu Figuren. Für Cohen war der Computer nicht nur ein Werkzeug; er war ein Partner mit einer eigenen Art von Handlungsmacht. Mit seiner Einzelausstellung "AARON in Tsukuba" in unserer Galerie in London werfen wir einen Blick auf seine Reise ↓
Bevor "AI-Kunst" einen Namen hatte, wechselte Cohen von einer erfolgreichen Malerkarriere zur Programmierung. Er begann, AARON zu entwickeln, ein regelbasiertes Programm, das Bilder von Grund auf erstellen konnte, ohne Quellbilder zu verwenden.
Im AI-Labor von Stanford (1973–75) formalisierte er die Logik von AARON und stellte sie öffentlich durch Plotterzeichnungen vor. Die Zuschauer beobachteten, wie die Maschine "dachte", und hielten mitten im Strich inne, während sich die Kompositionen organisch entwickelten, anstatt geometrische Muster zu bilden.
Ein Durchbruch war es, AARONs Zeichnungen in farbige Gemälde zu verwandeln. Cohen entwickelte maßgeschneiderte Plotter und Malroboter, damit das System Farbstoffe und Farben auftragen konnte, wobei Softwareentscheidungen in physische Pinselstriche übersetzt wurden, ohne manuelle "Nachbesserungen".
Die Tsukuba Expo ’85 in Japan wurde zu einem denkwürdigen Moment: Im U.S. Pavilion zeichnete AARON monatelang live und produzierte Tausende von einzigartigen Werken, die die Besucher mit nach Hause nahmen und damit die öffentliche Wirkung und das Ausmaß des Projekts festigten.
Ein weiterer wichtiger Moment war AARON KCAT (2001), eine figurative Phase, die mit Kurzweil CyberArt verteilt wurde. Pflanzen, Menschen und Innenräume entfalten sich algorithmisch im öffentlichen Maßstab und markieren AARONs Übergang von abstrakten Strukturen zu einer reicheren symbolischen Welt.
Cohen schrieb auch einflussreiche Texte wie "Parallel to Perception" (1973), in denen er argumentierte, dass Computer mentale Funktionen parallelisieren können, sodass die "Autonomie" eines Programms nicht illusorisch ist. Diese Idee bildete die Grundlage für Jahrzehnte von Ausstellungen, in denen AARON live zeichnete.
Ein Lieblingsbeispiel seiner trockenen Klarheit: Er weigerte sich, AARON als "kreativ" zu bezeichnen, es sei denn, es tat später etwas, wozu es nicht ausdrücklich programmiert wurde, und setzte damit eine hohe Messlatte, die auch heute noch die modellgetriebene Kunst herausfordert.
In seinem Werk zieht sich ein roter Faden durch: Wahrnehmung, Darstellung und die Grenze zwischen menschlicher Absicht und maschinellem Verfahren. Er lenkte Regeln in diesen Zwischenraum, in dem wir Bedeutung auf aufkommende Formen projizieren.
Insgesamt besagt Cohens Praxis, dass Kreativität spezifiziert werden kann: kodiert, ausgeführt, aufgeführt und dennoch menschlich bleibt. Sein Erbe ist der Plan, auf dem viele zeitgenössische KI-Künstler jetzt iterieren.
"AARON in Tsukuba" in unserem privaten Raum in Notting Hill, London. 🔗 Für weitere Informationen besuchen Sie
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