Das ist interessant: Die steigenden Diagnosen von Autismus und ADHS sind nicht (!) mit einem Anstieg der Symptome verbunden. Neue schwedische Zwillingsdaten: Während die Diagnosen von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in den Geburtsjahren 1993–2001 stark anstiegen, blieben die von den Eltern berichteten Symptome bei 18-Jährigen aus. Kein Anstieg der ASS-Symptome; bei ADHS gab es nur einen kleinen Anstieg bei Mädchen.
Die Studie legt nahe, dass der Anstieg der Diagnosen von ASD/ADHD wahrscheinlich nicht durch mehr zugrunde liegende Symptome verursacht wird. Stattdessen: erhöhte Sensibilisierung, breitere diagnostische Kriterien, vielleicht mehr Bereitschaft zur Kennzeichnung. Bei Jungen waren die ADHD-Symptome stabil; bei Mädchen gab es einen leichten Anstieg – aber zu gering, um den Anstieg der Diagnosen zu erklären.
Mehr Diagnosen ≠ mehr Symptome (zumindest in dieser schwedischen Kohorte). Das bedeutet, wir sollten fragen: Was machen wir anders in der Art und Weise, wie wir ASD/ADHD erkennen, benennen oder behandeln? Und was bedeutet das für Ressourcen und Unterstützungssysteme?
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